Abwehrverhalten

>Fussball sieht doch manchmal aus wie eine wilde Mammutjagd unter Vor- und Erstmenschen< schrieb mir kuerzlich ein euro-skeptischer Freund. Hier der Versuch einer Verteidigung: Das Spiel erinnert an einen Tempo-Balanceakt am Rand eines heissen, gruenen Hochhausdaches. Und siehe: schon sind die Spieler weiter emporgestiegen, den Goettern naeher. [>Wo ist der Aufzug?< wuerde Nietzsche fragen]

In unserer Bewunderung und in ihrem Koennen – stets strebend, die Moeglichkeit des Falls negierend. Gerade darin, also den Kampf [dieses Wort laesst sich an dieser Stelle leider nicht vermeiden] auch in Schoenheit zu fuehren, zu kontrollieren, durch Kreativitaet gewinnen zu wollen, liegt das goettliche, erhebende Potenzial – auch fuer uns. Aber: Sie bleiben immer auch Menschen und transformieren eher zu Halbgoettern, Titanen, gross und in jedem Moment verwundbar.

Der Olymp/ das Dach ist hoch, aber der [Abseits]-Fall ist tief. Wirklich unsterblich bleiben immer nur die Bilder, die wir sehen, wenn wir ihnen wieder begegnen, oder uns erinnern. Selbst im >Fall< Maradonas bleiben die Bilder unverwuestlich. Wer nimmt M. denn noch als Menschen, besser Halbgott, wirklich ernst? Von seinen zwei Haenden hat es ja auch nur eine auf den Olymp geschafft.

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