500 Wochen: Zahlen und Zeit in der Berliner Gazette

Wer es genau wissen will [und in einem Jahr, das die Berliner Gazette >Wasserwissen< nennt, will man das, aber nur zu den Bedingungen des Wassers] der wird fragen: Woher weisst Du eigentlich, dass es die Berliner Gazette am heutigen Tag seit 500 Wochen gibt? Ganz einfach: Heute erscheint Newsletter Nummer 500.

Da die Berliner Gazette ihren Newsletter im Wochentakt zirkulieren laesst, liegt es nahe, nicht nur 500 Newsletter, sondern auch 500 Wochen Berliner Gazette zu feiern. Stossen Sie mit uns an! Vor Ihrem Monitor. Gemeinsam anstossen koennen wir ja, wenn es am 14. Juli heisst: 10 Jahre Berliner Gazette. Denn 500 Wochen, um genau zu sein, sind nur 9,58268243 Jahre. Was aber sind in diesem Zusammenhang die Bedingungen des Wassers?

Kann Wasser zaehlen? Registriert es Zeit? Eigentlich zwei sehr unterschiedliche Dinge, Dinge, die wir nicht ueber einen Kamm scheren koennen [Zahlen und Zeit], muessen wir doch heute davon ausgehen, dass Zeit auch etwas Unzaehlbares ist, etwas, das fliesst, in unterschiedlichen Stroemungen und in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Verstaendlich also, was bereits der Schriftsteller Joseph Conrad ueber das Wasser sagte: >An immensity that receives no impress, preserves no memories, and keeps no reckoning of lives.< Wo wir gerade im Kosmos der Weltliteratur angekommen sind: Es gibt uebrigens noch kein Werk von Bedeutung, das den Titel >500 Wochen< traegt. Aber vielleicht muessen wir den Kanon noch einmal sortieren. Vielleicht hat ihn das Wasser laengst ereilt. >Die Traumdeutung<, >Das Kapital<, >Der Zauberberg<, >Sein und Zeit<, >Ulysses< und eines Tages sicherlich auch >Against the Day<: Texte, die als Werke von Bedeutung in die Geschichte eingegangen sind. Gewichtige Texte - im sprichwoertlichen Sinne aber auch: Sie zaehlen zahlreiche Seiten und wiegen entsprechend viel. So sind wir es gewohnt. Was aber, wenn Wasserwissen, das neue Paradigma des 21. Jahrhunderts, sich gar nicht nach diesen Massstaeben bemessen laesst? Was, wenn Gewicht und Groesse kuenftig wie un peu de neige salie [so benannte Bernhard Guenter mal eines seiner Alben: >ein bisschen schmelzender Schnee<] in der Hand liegen? Kleine, fluechtige Formate - in der Kulturgeschichte werden sie kuenftig die Standards setzen.

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