Wegelager

Niemals hat die Bewegungsfreiheit zum Reichtum der Bewegungsmittel im groesseren Missverhaeltnis gestanden. Der Reichtum der Bewegungsmitteltechnik geistert durch das Trauma vom fernen Bodenschatz. Ein sauberer Wegstreckenabschnitt trennt die Geographie ab jetzt vom Ort. Die Biographie bleibt auf der Strecke: Streckbankgeschaefte im anorganischen Exil der Repetition.

Der zurueckgelegte Weg wird sich vorgenommen, immer wieder, aber ordentlich, es geht voran. Geschichte wird gemacht, Vektorschlussspanisch. Im Transitraum herrscht die Stille mit eiserner Faust. Sie schneidet den Geschichten das Wort ab, sie kommen nicht dazu.

Ueberwaeltigt von Unwirtlichkeit und Bewegungsmittelmass der Lebenszeitplanwalzen fluechtet auch die Wahrnehmung in den Wegelagerkoller. Hierhin verkauft die Kultur ihre Kinder. So ist das nun einmal, liest man, hoert man, gaebe es zu sehen, dass die Bewegungsfreiheit mit dem Freiheitsentzug reist. Dazu muessen Fusseisen in neue Bahnen gelenkt werden, weil immer einer finden will, dass es so nicht weitergeht, fuer das Leiden des Einzelnen wie der Gemeinschaften gibt es nur eine Grenze, hinter der es nicht weitergeht: die Vernichtung. Um sich nicht bis auf das Biest zu entledigen, machen sie sich auf den Weg, sie machen den Weg frei und Freiheit ist nimmer die Freiheit zu lenken.

Kein leichtes ortlos im Transit. Ein Gang ueber heimatlos zurueck sei offen. Die Lebenszeit steckt fest im fensterlosen Korridor und verstellt die Sicht nach Innen. Die meisten verrecken entlang des toten Fadens der Geschichte. Das eigene Gedaechtnis vereinsamt im Bericht fuer die Akademie. Religioesitaet ist ein rein koerperlicher Zustand. An den Rand gedraengte Gruppen leisten Zwangsarbeit. Die Spinne laesst sich im Streckennetz nicht sehen, nur Ahnen haben Annalen fixiert und einen Salto morale vorgeschrieben: kaum Brot aber Leichenschauspiele fuer irgendein Volk, das man irgendwie immer gebrauchen kann.

Die Bewegungsfreiheit haut sich den Kopf am Rechenbrettverschlag. Das Aufschreiben hat kein System, zwischen Fuenfzigtausend und Einskommafuenfmillionen eingepfercht findet sich kein Platz, die Zahlen sind jetzt dafuer zustaendig, weder wahr noch falsch zu sein: mengenleere und das rechnen mit Gruppen. Die beharrliche Suezkanalisation der Kultur. Der Weg allein erinnert sich an das ich, Linearitaet schmarotzt im dicken Fell der Aufzeichnung, die aber kann sowieso viel besser ohne sie am reich gedeckten Zeichentisch. [Fuer Angela Melitopoulos]

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.