Was soll Deutschland?

In der Debatte um die deutsche Sprache entsteht haeufig der Eindruck, Deutschland erhebe den Alleinvertretungsanspruch darueber, den Zustand und die Zukunft des Deutschen zu definieren. Das Symposium >McDeutsch< hatte das Ziel den Gesichtskreis zu oeffnen. Ob Oesterreich oder Schweiz, weltweit verstreute deutschsprachige Minderheiten oder deutschsprachige Enklaven des Massentourismus, Deutsch als beliebteste Zweitsprache in Regionen wie China oder Afrika – die auf Deutschland reduzierte Debatte wurde im Rahmen des Symposiums >McDeutsch< geo-kulturell aufgefaechert. Allerdings wurde Deutschland als Bezugsrahmen keineswegs uebereilt verabschiedet – etwa befluegelt durch die Rede vom >Ende des Nationalstaats im Zeitalter der Globalisierung<. Der Nationalstaat ist als Modell allenfalls in einer Krise aber keineswegs dem sicheren Tod geweiht. In diesem Sinne wird Deutschland auch in Zukunft eine wichtige Rolle fuer die deutsche Sprache spielen. Aber welche? So wie der Nationalstaat dabei ist, sich neu zu definieren im Zuge der fortgeschrittenen Globalisierung, so wird auch sein Verhaeltnis zur >Amtsprache< redefiniert. Bei diesem Prozess spielt die >Peripherie< eine wichtige Rolle - das >Zentrum< [wollte man Deutschland als solches begreifen] muss bei seinem Umbauprozess mit ihr in einen regen Dialog treten. Das Symposium >McDeutsch< warf diesen Gedanken auf und fuehrte vor Augen, wie notwendig er ist - an einigen Reaktionen war ablesbar, dass ein >Blick ueber den Tellerrand< weder selbstverstaendlich noch erwuenscht ist. Manmachl ist es eben der Widerstand, der eine Sache notwendig erscheinen laesst.

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.