Was fuer ein Tag!

Was ist Aufklaerung? Was sind die letzten Worte von Faust? Wie stand Montesquieu zu Selbstmorden? Und brachten sich nicht auch viele von Wodka besoffene Polen um, nachdem sie Rachmaninov gelesen hatten? Gibt es in der Bibel Vorlagen zu den Wanderungen des Ostjudentums?

Welche Rolle spielt Kafka? Manche Fragen erwartet man in seiner allerletzten Abschlusspruefung, andere weniger. Bei denen gilt es dann, einen kuehlen Kopf zu bewahren und sich seine Nervositaet nicht anmerken zu lassen, die sich seit Tagen, Wochen, ins Unermessliche gesteigert zu haben scheint.

Aber auch das geht vorbei, und, ich verspreche es alle braven Studenten, das Gefuehl NACH der allerletzten Pruefung ist wirklich nicht zu schlagen, beinahe unbeschreiblich: Man kann sich nicht entscheiden, soll ich lachen, schreien, weinen, oder einfach in Ohnmacht fallen? Das Herz schlaegt bis zum Kopf, man koennte die ganze Welt umarmen, die Blasen, die man sich in den schicken Schuhen gelaufen hat, sind vergessen, und so rennt man, fuer das allerletzte Mal, durch das Unigebaeude…

Der Rest des Tages ist mir nur schwammig in Erinnerungen. Blumen gab es, vor der Uni, Umarmungen und Kuesse und lauwarmer Sekt, der noch nie um 13 Uhr so lecker geschmeckt hat…mit Sekt geht es weiter, bis in die Abendstunden, ununterbrochen, bis dieser irgendwann vom Jaegi abgeloest wird, dann schliesslich vom Caipi, die Party faengt in der Kueche an und sie wird legendaer sein, unvergesslich, man ist schliesslich nicht jeden Tag mit der Uni fertig!

Irgendwann spielt der Koerper aber nicht mehr mit, und so liege ich um Mitternacht im Bett, vorsorglich mit einem Eimer neben mir, und falle in einen tiefen, erschoepften, von Jahren des Studiums gezeichneten Schlaf. Mit einem Laecheln im Gesicht.

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