Thai-Lessons#2

Tauchen ist wie ein Traum. Alles ist viel langsamer und friedlicher als jemals zuvor. Du bist unter Menschen, aber eigentlich bist du ganz fuer dich. Du kannst kleine Fische streicheln und den anderen die grossen Fische zeigen, wenn du welche siehst. Du kannst jemandes Hand halten, aber du kannst nichts sagen. Du verhaeltst dich ganz anders als sonst und du wirst auch zu jemand anderem. Du nimmst die anderen anders wahr. Um ehrlich zu sein, mochte ich meine Tauch- Kollegen in Thailand viel lieber, wenn wir unter der Wasser- oberflaeche waren. Mein schottischer Tauchlehrer beispiels- weise, schien viel professioneller zu sein, wenn wir unter Wasser waren, wo man seinen Akzent nicht hoeren konnte und vor allem nicht seine dummen Witze. Ich glaube, sobald wir untertauchten, fingen wir alle an uns viel lieber zu moegen – in dieser wortlosen slow motion. In der grenzenlosen Welt der Korallen und Barrakudas. Dort scheint die Zeit viel schneller zu vergehen, wobei man sie nicht in Stunden und Minuten misst, sondern daran, wie viel Sauerstoffs man noch uebrig hat. Vielleicht habe ich deshalb ein so grosses Verlangen danach, ueber dieses wortlose Unterwasser-Welt zu schreiben, um sie eben doch zu verworten und somit zugaenglich fuer andere zu machen.

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.