Stundenplan der Faulheit

Der erste Mai: Tag der Arbeit? Nein – ein Tag des Faulenzens. So zumindest bei mir. Nach dem etwas gedehnten Donnerstagabend wurde meine >Nacht< zu einer Art verfruehtem Mittagsschlaf von 9 bis 16 Uhr. Es folgte das Fruehstueck um 17 Uhr, bestehend aus einer Packung >funny frisch< und zwei Litern Cola vor dem Nachmittagsprogramm auf Sat1. In der Newstime werden randalefreudige Vermummte gezeigt und ich erinnere mich an die Schuelerdemo, bei der zufaellig irgendwelche Antifa-Leute angefangen haben, die Uni zu stuermen.

Auch eine Moeglichkeit, fuer mehr Bildung einzustehen, in dem man die eigene Dummheit >demonstriert<. Meine Freunde rufen an. Sie beschweren sich, dass ich nicht mit feiern komme. Meine Eltern schimpfen auf die verwahrloste Jugend und ich fuehl mich wie ein, ins Englische uebersetzt, sogenannter >Sleeper<, verkatert, stinkend, fertig. Mein Kopf schmerzt und meine Augen brennen vom Geflimmer der Kiste. >Aus mit dem Teufelskram!<, denke ich, mache den Fernseher aus und setze mich an den PC. Nur kurz Mails checken. Drei Stunden spaeter kehrt Ruhe in mein Leben zurueck. Babsi hat alle Boesewichte des ersten Mais verurteilt, und ich gehe, ermuedet von einem weiteren erfolgreichen Tag, ins Bett. Der perfekte Tag der Arbeit, ich hatte ihn mir auch etwas anders vorgestellt, aber nun gut. [Anm. d. Red.: Der Verfasser des Textes nimmt am CRASHKURS ONLINE-MEDIEN der Berliner Gazette teil.]

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