Nur von dieser Welt

Nachdem die Bienen beginnen, sich auf diesem Planeten zu verduennisieren, wird sich als Folgeerscheinung – den Naturgesetzen sei Dank – auch bald der Mensch duenner machen muessen. Dann kann die Erde wieder aufatmen. Die ueber sechs Milliarden Menschen treten momentan als starke Nebenwirkung von Schoepfung qua Gott oder Evolution auf, in jedem Fall machen sie sich gerade richtig unbeliebt bei Flora und Fauna. Die scheinen wuetend zu sein, denn es hagelt, regnet, bebt, stuermt, brennt, blitzt, donnert, windet und tornadot ohne Unterlass, egal ob im Schwarzwald, in Kalifornien oder Tokio.

Der Klimawandel wandelt sich selber und schneller, als wir denken, und unser Denken ist langsamer, als wir denken wollen. Manchmal atmen Menschen nur noch unter Masken auf den Strassen, um dann im Restaurant ein Rinderwahnsteak zu essen. Dass Kuehe verrueckt werden, wenn sie andere Tiere in Form von Tiermehl essen muessen, lernt man ja schon im Kindergarten, weil Kuehe da noch als Heu-Fresser und Wiederkaeuer gezeichnet werden oder durch die Tafel Schokolade mit einer Kuh drauf. Ueber zwei Drittel der Weltbevoelkerung jedoch wissen weder etwas von Milka- Kuehen, heiligen Kuehen oder Rinderwahn. Sie wollen einfach nur etwas essen am Tag.

Die Liste der Verruecktheiten von Menschen ist lichtjahrelang. Nun haben sie dank industrieller Revolution, High-Tech und Kapitalismusglaeubigkeit den irdischen Irrsinn auf die Spitze getrieben und bekommen die Rechnung serviert. Da wirkt das anstehende als Kamingespraech begonnene Ritual des sich informell mal eben Treffens in Heiligendamm fast wie eine Art Trotzreaktion von einigen Menschen gegenueber Natur- gewalten und dem Augenscheinlichen. Politisch laengst eher in Richtung Katzenjammer zu positionieren, treffen sich die angeblich fuehrenden Weltwirtschaftmaechte so wie frueher – zwischen Haute-Cuisine-Gaengen, kleinem Unterhaltungs- programm und Stacheldraht.

Laengst wurden einige angeblich fuehrende Wirtschafts- maechte schon von anderen ueberholt, laengst hat zum Beispiel China Italien und Kanada ueberholt, aber diese acht Anwesenden repetieren ihr Ritual des Ignorierens wie jedes Jahr und Zelebrieren ein exklusives Abendmahl der besonderen Art. Damit man gemuetlicher am Kamin sitzen kann, hat man unbeugsame Schreiber nicht zugelassen, Unsummen in Abschottung investiert und eine Bannmeile gezogen. Betriebswirtschaftlich gesehen ist der Output des Ganzen minimal. Unterm Strich eine Pleite. Wie jedes Jahr. Wenn man, nach Einstein, mit dem Denken, dass die Probleme geschaffen hat, bei der Suche nach einer Loesung nicht weiterkommt, dann muesste man doch solche G8, G20 oder G33-Gipfeltreffen als Akkumulation hochgradiger Bloedheit abschaffen.

Gluecklicherweise sind drei von vier Bundesbuergern auch dieser Ansicht, so dass es immerhin Hoffnung fuer den Menschenverstand gibt. Das hat sich leider in gut informierten Kreisen innerhalb der Politik noch nicht herumgesprochen. Da regiert das >Perpetuum Morbide<. Die Bienen scheinen schlauer zu sein, haben sie doch das sinkende Schiff schon verlassen, waehrend die Menschen auf umstaendliche Weise versuchen, sich Luft und Wasser zu nehmen, um sich ueberfluessig zu machen. Es gibt nur einen Trost: Die Erde kann locker auf uns verzichten, und kein Einzeller weint uns eine Traene nach!

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