MySpace-Agenten und YouTube-DJs

Muss man als Newcomer-Band heutzutage eigentlich noch quer durch die Lande fahren, um sich einen Namen zu machen? Reicht es nicht aus, sich eine pompoese Myspace-Seite einzurichten, sein Geld in eine recht professionelle Aufnahme zu stecken und zwei drei Songs online zu stellen?

Das Web 2.0 scheint die neue Eckkneipe zu sein, in der man einen ersten Auftritt wagt. Das ist ja nichts Neues. Und da ueberrascht es eigentlich auch nicht, dass die Plattenfirmen ihre A&R-Leute auch in die angesagtesten Eckkneipen auf MySpace schicken.

Die gucken sich einfach mal die Mysapce-Seite an, lesen ein paar Eintraege und entscheiden dann, ob man sich noch von den Livequalitaeten ueberzeugt, bevor man eventuell mit einem Plattenvertrag um die Ecke kommt. Ja ja, das gute alte Internet laesst einen schon bequem werden. Aehnlich sieht es auch beim Beschallen einer Festivitaet aus. Wer kennt nicht das Problem, das andauernd jemand ankommt und >den einen Song< hoeren will. Das Dumme ist nur, dass man den zufaellig gerade nicht dabei hat und die Person im laufe des Abends auch nicht einsichtiger wird. Zum Glueck gibt es YouTube. Einfach den Namen des Kuenstlers oder der Band eingegeben und schon hat man ein Repertoire, das es einem schwindelig wird. Zugegeben: befremdlich ist das Ganze schon. Das klassische Bild mit einer Playlist faellt natuerlich weg, aber schon nach wenigen Minuten gelingen einem sogar kleine Uebergaenge von Song zu Song. Wer nimmt da noch die geliebte Festplatte mit? Ein Rechner mit Internetzugang reicht ja aus - ran damit an die Anlage und die Wunschmusik kann kommen.

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