Metamorphosen einer Ich-AG

Meine Wohnung ist in Friedrichshain und mein Studio ist gleich um die Ecke. Ich lebe gern in Berlin, denn Berlin ist fuer mich die elektronische Welthauptstadt. Du hast hier alles, was du brauchst. Du kannst Dich in den verschiedensten Szenen bewegen. Du kannst Dich bedienen wie auf einer grossen Blumenwiese, jeden Morgen aufs neue. Alles was ich in den letzten Jahren in Berlin aufgesaugt habe, war elementar um mich zu einem Musiker machen, der seine alten Rockwurzeln mit dem elektronischen Einfluss paart.

Ein guter Song kann sich immer mit der energetischen Kraft guter elektronischer Musik paaren, ob House, Teckhouse oder Teckno. Und wenn Du das gut machst und Praesentieren kannst… aber Berliner sind soo cool niemand wollte was mit Pop zutun haben. Die haben mich einfach ausgelacht, die wollten davon nix wissen. Jetzt schreien ploetzlich alle von Tecknopop und Pop Musik. Das ist kein Schimpfwort mehr, sondern ein neuer Trend.

Die Sachen kommen also wieder und Du musst Deine Antennen neu ausrichten, nur dann hast Du die Chance einen eigenen Stil mit Deiner Individualitaet in Einklang zu bringen. Das habe ich geschafft.

Ich trete heute mit Dj`s auf, mit denen ich gemeinsam jamme, benutze dabei Equipment wie Megaphone, Vocal-Effect-Geraete u.s.w. Ich performe das als Saenger – in den Mitten gehe ich auch mal nach vorne an den Buehnenrand und zappele da ein bisschen ab. Das gehoert fuer mich schon dazu: Entertainment, nach 14 Jahren Kopfnicker Liveacts.

Mittlerweile liegt auch mein erstes Album vor: >God is a Computer<, eine gemeinsame Arbeit mit den Zwillingen Toxic Twin und Stash Rider. Beim Produzieren zogen wir uns drei Sonnenbrillen auf, das war wie einen Bildschirm vor den Augen zu haben. Schon war der Name dieses Projekts geboren: Telemen. Wir heissen, wir wir uns fuehlen. Doch sind wir nicht alle Telemen im Prinzip alle gepraegt und gesteuert durch die heutige Zeit der Massenmedien und des Massenkonsums? Neben der Generation Golf, waere das die Generation Telemen. Eine Generation mit elektronischer Lebensweise, die sich dem ganzen nicht entziehen kann, was auf uns hereinprasselt. Etwas, dass wir in dem Song >Topics< thematisiert haben, bei dem es um den Overkill geht durch Werbung und Fernsehen. Ich bin jemand der vor allem an eine Sache glaubt: Wenn man mit viel Herz und Kontinuitaet an einer Sache dran bleibt, dann wird man erfolgreich. Es geht dabei nicht um Geld. Alles entwickelt sich weiter und wenn dann ein grosser Hit kommt, werde ich weiterhin meine Platten machen. Da kannst Du Dir hochrechnen, wo ich bin nach drei Jahren bin, wenn ich jeden Tag daran arbeite. Da, wo ich es verdient habe zu sein. Es ist was im Busch, ich habe es mein Leben lang schon gespuert. Als kleiner Junge habe ich noch nicht gewusst, wo es hin geht, dann mit 25 wurde mir klar, dass ich ein Musiker bin. Das habe ich geschnallt und mich auf meinen Weg konzentriert. Ich haeufig viel Geduld haben, aber wenn Du dann wirklich so gut bist, dass Du in Augenhoehe mit den verschiedenen Top-Musikern arbeiten darfst, ist das schon toll. Ich bin immer noch am Anfang, habe auch noch nichts Grosses erreicht. Aber das Ganze ist ins Rollen gekommen. Ich habe als Musiker die Chance den Traum zu leben, auf Tour zu gehen oder Interviews zu machen um der Welt da draussen mitzuteilen, was ich so mache.

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