Lecture Concert: “Kriegserklärung” von andcompany&Co. – 21. Juni um 19 Uhr, Berlin

Foto von Sarah Curth (by-nc-sa)
Ein Lecture Concert des internationalen Performance-Kollektivs andcompany&Co. eröffnet am 21. Juni um 19 Uhr ein zweitägiges Laborprogramm der Berliner Gazette am Kunstraum Kreuzberg/ Bethanien. In diesem Rahmen stellen die Berliner Gazette-Herausgeber Magdalena Taube und Krystian Woznicki den just erschienenen Sammelband Modell Autodidakt vor.

„How to do things with words?“, fragte 1955 John L. Austin. Damit trat der Philosoph und Begründer der Sprechakttheorie eine Flut der Performativitäts-Theorien los. „How to make Ernst with words?“, fragt die Performancegruppe andcompany&Co. in ihrem Lecture Concert “Kriegserklärung”: Wo beginnt das Handeln? Sind Sprechender und Handlungsträger tatsächlich ein und dieselbe Person? Was ist aus der Selbstermächtigung des Subjekts im Sprechhandeln geworden, die bei Austin anklingt?

Die Gleichsetzung von Sprechen und Handeln wird in der Kriegserklärung zugespitzt, der Bogen vom 1. Weltkrieg zu 09/11, von Karl Marx über Bertolt Brecht und Heiner Müller bis zur zeitgenössischen Performancetheorie geschlagen.

Das Lecture Concert ereignet sich somit in einem Zwischenraum, der freie Assoziationen, physische Impulse und Denkanstöße in Sachen selbstbestimmter Bildung freisetzt. Es ist ein sinnliches Spiel mit ästhetischen und intellektuellen Reizen.

Ort & Zeit:
Kunstraum Kreuzberg/Bethanien
Mariannenplatz 2
10997 Berlin
U-Bahn Kottbusser Tor
21. Juni 2011, 19 Uhr

andcompany&Co. wurde 2003 von Alexander Karschnia, Nicola Nord und Sascha Sulimma gegründet, um mit weiteren künstlerischen PartnerInnen an der Schnittstelle von Theater und Theorie, Politik und Praxis zu arbeiten. Ihre Performances sind ein humorvolles Spiel mit Fakten und Fiktionen, das Bruchstücke ästhetischer und philosophischer Entwürfe des 20. und 21. Jahrhunderts musikalisch verdichtet und zu einem eigenen politischen Statement neu abmischt.

Ihre Arbeitsweise funktioniert nach den Prinzipien des Re-Mixes und der Re-Animation. Ihre Vision von kultureller Bildung geht auf Bertolt Brecht zurück, der seine Lehrstücke als „learning plays“ übersetzt hat: Es geht darum, dass es in erster Linie die Spielenden sind, die etwas lernen (sollen), nicht die Zuschauenden.

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