Keine Freunde fuer Kurt Beck

Gut ein Jahr vor der Bundestagswahl machen die deutschen Spitzenpolitiker und Parteien im Web 2.0 keine gute Figur, wie wir in einer Kurzstudie herausgefunden haben. Untersucht wurde die Praesenz der Parteien und ihrer Spitzenpolitiker in verschiedenen Social Networks wie StudiVZ, MySpace, Facebook und Xing, im Videoportal YouTube und bei Twitter.

Sicher ist: Mit ihren derzeitigen Aktivitaeten werden Parteien und Politiker kaum eine Stimme gewinnen. Es gibt bei den Parteien keine erkennbare Internetstrategie, stattdessen wird punktuell versucht, Nutzen aus einer Praesenz im Web 2.0 zu ziehen.

So findet sich fuer den SPD-Vorsitzenden Kurt Beck in keinem einzigen Social Network ein Profil, ein Profil der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel in StudiVZ hat nur einen einzigen Freund [und ist wahrscheinlich unecht]. Unter dem Eindruck der US Praesidentschaftswahlkampagne von Barack Obama wird auch von den deutschen Wahlkaempfern mehr erwartet. Insbesondere junge Zielgruppen sind heute haeufig besser ueber das Internet als ueber klassische Medienkanaele wie das Fernsehen anzusprechen. In der Studie wurden deshalb auch die Aktivitaeten der Jugendorganisationen und ihrer Spitzenpolitiker unter die Lupe genommen. Hier gibt es zwar deutlich mehr Aktivitaet als bei den >Alten<. Doch ueber kleine Experimente hinaus scheinen auch die meisten Jugendorganisationen und ihre Vertreter noch keinen Zugang zum Web 2.0 als Medium politischer Kommunikation hinaus gewonnen zu haben. Insgesamt tun sich die Parteien aeusserst schwer und experimentieren nur wenig: Twitter benutzen derzeit zum Beispiel ausschliesslich Buendnis '90 / Die Gruenen und die nordrhein-westfaelische SPD. Die hoechste Experimentierfreude gibt es bei YouTube, bei MySpace sind kein Kandidat und keine Partei zu finden. Die Kurzstudie wird bis zur naechsten Bundestagswahl, die voraussichtlich im Oktober 2009 stattfinden wird, in dreimonatigen Abstaenden aktualisiert.

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