Jungjournalisten auf die Barrikaden!

Wir wollen mit unserer >Praktika-Offensive< auf die schlechten Bedingungen in journalistischen Praktika hinweisen und uns fuer eine gerechte Bezahlung und Behandlung von Praktikanten stark machen. Wir, das sind die Jugendpresse Deutschland [JPD], der Deutsche Journalisten-Verband [DJV] und die Deutsche Journalistinnen- und Journalistenunion [dju] bei ver.di.

Wir wollen die Qualitaet der journalistischen Praktika verbessern, Standards als Empfehlungen fuer Praktikanten und Praktika-Betreuer vorlegen und auf deren Umsetzung hinwirken. Die Situation der Praktikanten sieht nicht gerade rosig aus. Laut einer von der DGB-Jugend in Auftrag gegebenen Studie werden 41 Prozent aller Praktika im Bereich Kunst, Kultur und Medien nicht bezahlt.

Im Bereich Industrie, Handel, Banken und Versicherungen liegt dieser Prozentsatz hingegen bei nur einem Prozent. Praktika mit einer Laenge von sechs Monaten, unbezahlt und mit Aufgaben, die normalerweise ein Redakteur uebernimmt, sind heute leider fast ueberall die Realitaet. Als Lockmittel bekommen die jungen Menschen vor Arbeitsbeginn die Aussicht, im Anschluss an das Praktikum als Pauschalist oder Volontaer uebernommen zu werden. Am Ende werden sie meist nur freier Mitarbeiter, fuer die eigentlich noetige Redakteursstelle wird einfach ein neuer Praktikant eingestellt. Dies ist natuerlich nicht ueberall so, es gibt auch positive Ausnahmen. Aber dies sind eben nur Ausnahmen…

Natuerlich ist man bei der momentanen Jobsituation – gerade im Medienbereich – erst einmal froh, wenn man ueberhaupt einen Praktikumsplatz bekommt. Allerdings sollte man offensiv beim Bewerbungsgespraech seine Erwartungen deutlich machen und mit dem Arbeitgeber klaeren, welche Qualifikationen man vermittelt bekommen moechte. Wir haben Richtlinien formuliert, die wir durchsetzen moechten, um die Situation von Praktikanten in Medienberufen zu verbessern. [Anm. d. Red.: Am heutigen Abend findet in Berlin eine Diskussion zu dem Thema statt. Mehr Info hier.]

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