Bauen fuer den Ausverkauf [Ich-Architektur]

>Geldnot und Langeweile foerdern kreative Potenziale<. Neoliberale wuerden dies gleich unterschreiben, Sozialarbeiter wohl kaum. Sind Sie schon einmal auf die Idee gekommen, sich zu verkaufen? Nicht nur Ihre Arbeitskraft, Ihren Koerper, sondern gleich Ihren gesamten Erfahrungshorizont und Freundeskreis? Und das fuer 7500 Dollar? Ein australischer Student hat es gemacht: Zwischen den Weihnachtsfeiertagen hat er sich selbst zum Verkauf angeboten. Mit Zahnbuerste, Fotoalbum und Freundin. Zuerst dachte er darueber nach, es auf einem Flohmarkt zu probieren. >Go local< sozusagen.

Als er auch beim Second-Hand-Laden in seiner Heimatstadt nicht weiter kam, versuchte er sein Glueck bei Ebay Australia. Das Online-Auktionshaus wies sein dubioses Angebot nicht zurueck. >Wie muss man sich die Aktion konkret vorstellen? <, fragte ein BBC-Reporter den Studenten. >Nun, fuer 7500 Dollar tut man schon einiges>, antwortete dieser vage. Dem ist nur zuzustimmen, denk ich an einen Ex-Freund, der mich im karnevalistischen Trubel gegen eine Tafel Schokolade von einem besoffenen Narren kuessen lassen wollte! Aus Gier nach Schokolade – ein erster Trennungsgrund.

Der Deal des Australiers war aber weitreichender: Vier Wochen lang wuerde der Kaeufer die Rolle des Stundenten einnehmen, natuerlich mit entsprechender Vorbereitung. Sprich – der Kaeufer musste saemtliche Details ueber das Leben des Studenten erfahren, weit mehr als bei Big Brother oder im StudiVZ. Ueber das Ende des Experiments wollte sich der inzwischen hoch verschuldete Student nicht auslassen. Ohne einen einzigen verbliebenen Freund und als neuer Leibeigener des BBC-Reporters waere dies doch allzu riskant gewesen.

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