Am Rande des Waldes beginnt der Wald. Die Fuesse knirschen unter dem Boden. Schon bald sind keine Laute mehr zu hoeren. Autos fahren hier nicht, Menschen kommen kaum hierher. >Zu weit weg< und >Nichts zu holen<. Ganz entfernt ist das Kraechzen eines Zuges auszumachen. Er traegt Menschen durch die Ferne. Von einem Nichts ins andere. Die Beine werden schwer in diesem Wald, der so weit weg ist von allem. Noch nicht weit genug. Die eigene Stimme wird einem fremd. Sie ist so klar und deutlich zu vernehmen. Sie steht so ausserhalb von einem selbst, wie sonst ein anderer Mensch. Oder wie die Stimme des Waldes, die die Stille ist.
Knirschende Schritte. Schuerfende Fuesse. Am Rande des Waldes beginnt ein neuer Wald. Dieser ist nicht nur still, sondern auch dunkel. Da, ganz abgelegen, steht ein Hund. Er traegt etwas im Maul. Was, ist nicht genau zu sehen. Der Hund dreht ab. In diesem tieferen Wald knirschen die Schritte nicht mehr. Das Moos ist wie ein gruener Teppich mit Schalldaemp- fung. Dieser Wald ist noch weiter weg. Hier sind keine Zuege mehr zu hoeren und auch die eigene Stimme verstummt. Und nun, so weit weg von allem, muss doch alles anders sein. Das hier ist die Ferne, das hier ist die Fremde. Dieser Wald befindet sich jenseits der Abgelegenheit.
Stolpernde Schritte. Von oben kommt Moos, wie gruener Schnee. Sanft legt es sich nieder. Immer mehr. Schicht fuer Schicht. Bald erreicht das Moos die Arme, bald die Schultern. Bald den Mund. Bald frisst es einen von Innen auf, umschlin- gend, daempfend wie es ist. Doch in dem Moos ist es schoen. So schoen wie nirgends. Das Moos hat nun keinen Rand mehr, keinen Anfang und kein Ende. Der Koerper wird eins mit diesem Moos, das so weich ist wie die Waldluft und so gruen wie der Waldhimmel. Das Moos fuellt die Lungen, den Bauch, den Kopf. Und dann endlich: Weg sein. Nicht mehr nur anderswo.