Grundsatz.03 Editorial

Guten Tag,

der Zyklus >Grundsatz< behandelt Grundsatzthemen. Gegenwaertig liegen uns Organisationsformen am Herzen - Staaten, Netzwerke und Klubs.

Doch um Staaten im klassischen Sinne geht es nur bedingt. Eher um Sonderzonen. Sie gelten haeufig als Inkubationsorte; Problemloeser, Beschleuniger und Testboden zugleich. Dort werden Zukunftstrends auch gegen die vorherrschende Ideologie der unmittelbaren Aussenwelt ausgebruetet und Standards fuer die Globalisierung gesetzt. Man koennte auch sagen: die Globalisierung wird dort modelliert, bzw.quasi utopisch entworfen. Das gilt auch fuer fiktive und kuenstlerische Staatenentwuerfe – oder?

Annaeherungen zu dieser Fragestellung gibt es von Stefan Eckel [Gruender], Jacqueline Stevens [Politikwissenschaftler], Dunja Christochowitz [Redakteurin], Petra Beerevoets [Kuenstlerin] und Krystian Woznicki [Chefredakteur].

Internationale Politik wird heute immer mehr in Netzwerken gestaltet, die in der Regel Akteure aus allen Sektoren – Staat, Privatsektor und Zivilgesellschaft – zusammenbringen. Viele globale Probleme – vom Klimawandel ueber Korruption bis zur Verbreitung von Massenvernichtungswaffen – koennten kaum allein von Staaten und internationalen Organisationen geloest werden. Netzwerke bieten hier eine institutionelle Innovation mittels derer das operative Defizit territorial gebundener Politik ueberwunden werden kann. Allerdings stellen uns Netzwerke auch vor neue Herausforderungen, vor allem im Hinblick auf ihre demokratische Legitimation.

Mit Beitraegen von Volker Grassmuck [Soziologe], Wolfgang Knauff [Unternehmer], Julius Albert [Aktivist] und Ludovic Burel [Redakteur/Kuenstler].

Der Klub, der urspruenglich als eine Gemeinschaft zur Pflege bestimmter Interessen ersonnen wurde, kam in England im 16. Jahrhundert auf und ist dort heute noch am ausgepraegtesten und stark an soziale Gruppen gebunden. Gegenwaertig dienen viele Klubs sportlicher Freizeitgestaltung oder sind zu Massenorganisationen geworden [z.B. Automobilklub], andere uebernehmen z.B. erzieherische Aufgaben [Jugendklub]. In der Zwischenzeit hat sich darueberhinaus eine internationale Jugend-Bewegung unter dem Banner des Clubs herausgebildet.

Mit Beitraegen von Charlotte Ashcroft [Autorin], Wladimir Kaminer [Schriftsteller], Julia Schneider [Kulturwissenschaftlerin] und
Mercedes Bunz [Medientheoretikerin].

Diese Beitragsserie wurde mit freundlicher Genehmigung der Redaktion und der Autoren in dem Sammelband >Jugend, Medien, Popkultur< [2003] nachgedruckt.

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