Brezel und Blitzlichtgewitter: Fashion Week in Berlin

Während der „Mercedes Benz Fashion Week Berlin“ nimmt eine bizarre Welt Gestalt an: Drei-Wetter-Taft-Damen, knochendürre Brezel, Style-Blogger, Fashion-People & Fashion-Victims, spontane Blitzlichtgewitter, teure Parfums und arrogante Dinosaurier. Berliner Gazette-Gastredakteurin Annika Bunse kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.

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Ein schwarzer Schlund wurde aufgebaut vor dem Brandenburger Tor, er verschluckt einen jeden in seiner Umgebung und beamt ihn, wie durch ein Wurmloch, auf extraterrestrischen Boden. Erste Bewohnerinnen des eigentümlichen Planeten am anderen Ende des Wurmlochs schlottern morgens in der Raucherecke neben dem Eingang vor sich hin – und das knallhart in High-Heels, kurzen Flatterkleidchen und nichts drunter bei null Grad im Schneeregen.

Sie sind echte „Drei-Wetter-Taft“-Frauen: Keinen Zentimeter wogt die Betonfrisur im Wind, hektisch wird während des Zigarettenfrühstücks aufs Smartphone getippt, verwirrt im It-Bag gekramt, die magische Karte gezückt, Kippe weggeschnippt – Knopfdruck: Lächeln – und schon stöckeln sie wieder davon, die Beine steifgefroren, zurück in den Schlund, ihre Welt. Aus einer Tasche lugt noch ein kleiner Hund, pardon, ein „Accessoire“, der zittert wie Espenlaub. Gleich beginnt die Eröffnungsshow des letzten Tages der großen Modemesse in Berlin: Fashion me up, Scotty!

Drinnen entfaltet sich das Modeuniversum im Westentaschenzelt: Stände über Stände – hauptsächlich bieten sie Kosmetikprodukte und Mineralwasser an – davor, dahinter Fashion-People, Fashion-Victims. Die „Mercedes Benz Fashion Week Berlin“ protzt nur so mit den branchentypischen Klischees. Das bestätigt auch meine erste aktive Kaufhandlung: Die Brezel kostet mich 2,50 Euro, dabei ist sie klein und so dünn wie eine Brechbohnenstange. Das magere Ding sagt Normalessern auf ziemlich ätzende Art: „Du bist, was du isst“, schließlich knabbern im Foyer fast nur Models und Imitationen davon selig an dem traurigen Trockengebäck, vielleicht ihre einzige Mahlzeit heute.

Von Kopf bis Fuß in Kaviar Gauche

Nach dem Schnellimbiss ist ein Streifzug vorbei an schönen Menschen und schwarzen Lounge-Sesseln im Vorraum eine nette Sache. Sofort fällt eine besonders wieselige Spezies auf, die die Sitzmöbel okkupiert: Styleblogger. Bewaffnet mit Touch-Pad, Netbook und einheitlich behornbrillt sitzen sie in vornehmer Geste auf den gepolsterten Möbeln. Gemütliches Fläzen kommt dabei nicht infrage, im Gegenteil: Wachsam logieren sie, schnellen dann plötzlich hoch wie aufgescheuchte Erdmännchen, irgendetwas im Blick, das ihnen tragbar oder untragbar erscheint, zücken die Kamera oder das Smartphone – schnell „Snapshot , Photoshop, Upload“ – und schon sinken sie wieder zufrieden in die Kissen zurück.

Als die Ansage für den Eröffnungs-Runway von Marcel Ostertag durch die Lautsprecher dröhnt, springen die Style-Blogger jedoch ziemlich erschrocken auf. „Huch!“ – sie haben wohl vor lauter Vernetzung vergessen, dass man sich seinen Platz in der Modemanege hart erkämpfen muss. Derweil formiert sich schon die In-Crowd vor dem Zugang zum Catwalk. Auch wenn man von Kopf bis Fuß in Kaviar Gauche oder Oscar de la Renta ist, werden da die Ellenbogen ausgefahren, ein kleines bisschen wird gedrängelt und geschubst – schließlich geht es um „rows“, die „Sitzreihen“ in der Sprache der Fashion Crowd – und die ersten Reihen sind heiß begehrt. Wer hier einen Platz ergattert, hat gute Chancen darauf, sein Bild am nächsten Morgen in der Presse zu sehen. In dem Pulk, der durch einen schwarzen Gang geschleust wird, überfordern stoßweise Parfumwellen von „Armani Black Code“ bis „Halston Z“ den olfaktorischen Cortex. Endlich naht in Person der Einweisungsdame die Rettung: Nach vorne dürfen in dem großen, strikt schwarz gehaltenen Raum fast nur offensichtliche „Fashionistas“ und „Stylos“ vordringen, nach hinten wandert der Rest.

Adapt or die

„Adapt or die“, denke ich mit aufkeimender Sorge um die Aussicht und übernehme mal probeweise die gemeine Körperhaltung aller „Fashion people“: den „T-Rex“. Dafür muss man die Arme anwinkeln und die Hände herunterhängen oder locker baumeln lassen, genau wie es besagter Dinosaurier mit seinen zurückgebildeten Ärmchen tut. Das paare man mit einer Mimik, die aussieht als würde man über einen abgelaufenen „Harzer Roller“ im Kühlschrank die Nase rümpfen, und schon ergeben Arroganz und Affektion das wichtige Ganze, das es braucht, um auf der „Fashion Week“ ganz weit nach vorne zu kommen. Mein blasierter Tyrannosaurus holt mit der Nummer tatsächlich eine „third row“.

Frisch platziert werden alle Wartenden wieder und wieder mit Gotye: Somebody that I used to know in zermürbender Endlosschleife aus Trennungsschmerz und Xylophon-Tönen konfrontiert. Es tut fast weh. Auf dem Runway lässt sich derweil „Ex-Germanys-next-Topmodel“-Kandidatin Fiona Erdmann kokett von den Agenturfotografen ablichten; Milka, ehemals „von Viva“ und mit Nachnamen Loff-Fernandes hat sich einen grauen Flokati angezogen, der unheimlich voluminös um dasselbe Blitzlichtgewitter buhlt, aber wird stehengelassen neben den Profi-Models Franziska Knuppe und Tamara Zietlow, die sich in verschiedenen kessen Posen abknipsen lassen.

Vor meiner Reihe formiert sich kurz vor Beginn der Show Designer Matthias Maus vom Label Mbrilliant mit seinen drei jungen, anatolischen Musen, die zum weiten Ausschnitt rasierte Brust, nachgemalte Audrey-Hepburn-Augenbrauen und grellbunte Pailettenleggins tragen. Dass dieses „Disco-Pogo“-Quartett seinen berechtigten „second row“-Platz hat, wäre auch nicht weiter schlimm, wenn sie nicht Frisuren wie „Sonic the hedgehog“ – also ziemlich hoch toupiert – auf ihren Köpfen hätten, mit denen sie sich – natürlich! – direkt vor meine hart erkämpfte Aussicht setzen. Unterdessen wird Plastikfolie zu Reinigungszwecken über den Catwalk gezogen – gleich geht es los.

Schießen wir uns eine Waldelfe

Gotyes Geheul wird der Saft abgedreht, House-Bässe erklingen, das Deckenlicht schwindet noch, da erstrahlt schon der Runway im grellen Scheinwerferlicht: Et voilà, da kommt sie, die erste Kreation von Designer Marcel Ostertag. Moosgrün ist sie, mit Barockmuster bedruckt, glänzt wie Satin, feminin auf Figur geschnitten und steht dem blonden Model, das mit großen Schritten und „Wind-in-the-hair“-Schopf über den Laufsteg schwebt, ziemlich gut. Am Ende des Runways präsentiert es sich zielstrebig dem großen Kameraauge – über- und untereinander haben sich die Fotografen dort drapiert, um zarte Waldelfen zu schießen. Die Blonde wirft sich dementsprechend kurz mit erhobenem Kinn in Endpose und erzeugt so das silvestergleiche Blitzen unzähliger Profikameras.

Nach einigen weiteren Models bemerkt man: Ostertags Kollektion bekommt den festlichen Touch durch Metallic-Elemente, die der Designer immer wieder bei den engen oder weit fließenden Kleidern in Schwarz oder Erdtönen integriert hat. Als dann Ex-„Germanys-next-Topmodel“ Sara Nuru mit festem Schritt auf den Catwalk tritt, wird auch dem Letzten klar, dass Ostertags Stil außerdem eine Hommage an das Fräulein der Zwanziger Jahre darstellt: Über einem figurbetonten Etuikleid mit olivfarbenem Brokat-Muster trägt Sara ein güldenes Charleston Gewand und zwei mächtige Ketten – nur noch Federhütchen und Zigarettenspitze fehlten, und sie wäre ein rennendes Revival, doch das vermeidet der Designer und lässt es lieber clean und modern. Understatement ist nach wie vor auf Modekurs 2012. Darum dominieren bei Ostertag auch geometrische Formen, die er durch gezieltes Colour-Blocking betont oder durch klassische Muster, die mit Schwarz oder Braun aufgetragen sind und den aufdringlichen Metallic-Look gekonnt ins Subtile verschieben.

Die Minikleider, Blazer, Röcke und auch ein Maxi-Dress sind alle in gedeckten Farben und durchgehend mit dem „Werthers-Echte“-Verpackungs-Clou gehalten, so dass man nach einiger Zeit meint – diese Kollektion könnte auch sehr gut in einem gehobenen Kaufhaus an der Stange hängen – da kommt unverhofft der „High-Fashion“-Faktor um die Ecke gebogen: Erst stolziert ein langhaariges Model im engen Ganzkörper-Gold-Anzug auf den Catwalk, breitet am Ende die Arme weit aus und lässt die schwarzen Cowboyfransen schwingen – „Yeeha!“ – dann legt der Star der Show los.

Die vollkommene Klamotte

Chefdesigner Marcel Ostertag persönlich schwingt gekonnt die Hüfte im Ultra-Mini auf dem Laufsteg. Seine haselnussbraune Mähne weht leicht gecurlt, während er eine Laufnummer hinlegt, von der sich selbst seine Vorgängerinnen eine Scheibe abschneiden können. Ostertag selbst hat und trägt alles auf, was er nur kann: Die vollkommene Klamotte zu Super-High-Heels, mit Brokat, Gold, Schwarz, Federn und den perfekten Beinen in der Strumpfhose – dazu ein Musketier-Bart. Seine Courage, die Geschlechtergrenzen hier virtuos in Modekunst auflöst, wird vom Publikum mit gleißendem Applaus honoriert.

Selbst Wilson Gonzalez Ochsenknecht im „Rocker-„ und seine orangehaarige Freundin Bonnie Strange im „New-Gothic-Chick“-Look können auf ihren Spitzenplätzen gar nicht genug Bilder vom androgynen Ostertag knipsen – von überall her blitzt und klatscht es, als nach seinem Abgang die finale Laufrunde der Models und des Designers erfolgt. Dann ist der Budenzauber schlagartig wieder vorbei. Die coole House-Musik wird ab- und Gotye gnadenlos wieder aufgedreht, alle drängen – vielleicht auch deshalb – fluchtartig in die Mitte zum Ausgang.

Zurück im Vorraum fällt mir eine junge Dame auf, die ganz nach „Lady-Gaga“-Manier zwei aufgeschnittene Fußballhälften im EM-Design auf dem Kopf trägt. Auch ihr bodenlanges Kleid ist ganz Bolzplatz – kleine Bälle und Kicker-Accessoires sind darauf genäht. Ihre Freundin, ein rothaariges Fashion-Victim aus Russland, versperrt mir den weiteren Weg durch die Sprudelgesellschaft. Sie ist das Mode-Opfer per se, denn ihr ansonsten nackter Körper ist nicht nur in eine Art Rettungsfolie gewickelt – eine, wie man sie im Auto hat – sondern auch noch mit flauschigen Puscheln verziert und der dunkle Lippenstift hängt auf halb acht, wie auch das Gesamtfolienkonstrukt nach den vielen Proseccogläsern, die geleert neben ihr und Lukas Podolskis Traumfrau stehen.

Ein echter Gentleman

Die beiden muss man großflächig umrunden, dann die Fotografenmeile auf dem roten Teppich passieren, auf dem die PR-Chefin von Marcel Ostertag posiert und schon naht der Ausgang. „Anja Kling kommt“, ist zu hören, „Ja, ich glaube die Schwester von Obama wird gerade rein geholt“, und andere Mutmaßungen werden über den neuen Prominentenschub getätigt, der unpassender Weise gerade einzulaufen droht, als ich gehen will. Es bleibt einem nur wieder den „T-Rex“ und den neuen, hübschen Hut aufzusetzen, um durch die neue In-Crowd-Traube zu gelangen. Auch der behütete Dino funktioniert: Draußen eilt ein junger Mann im Anzug mit Regenschirm auf mich zu und hält ihn schützend über mich.

Wie angenehm, denke ich verwundert. „Kommen Sie“ sagt da der elegante Herr, den ich irgendwie mehr dem Fuhrpark von Mercedes-Benz zurechne als der Modemeute – und ich folge verdattert, aber immer noch angenehm überrascht. „Wo dürfen wir Sie hinfahren?“, fragt er. Jetzt ist mir wirklich alles klar. „Einmal Neukölln, bitte“ sage ich, um das Missverständnis ohne Umschweife zu klären. Er entgegnet mir lachend: „Ach so, na dann bringe ich Sie einfach noch bis da vorne zum Platz. Es regnet doch heute so.“

14 Kommentare zu “Brezel und Blitzlichtgewitter: Fashion Week in Berlin

  1. Kann ich nur zustimmen, obwohl ich mich sonst nicht die “Brechbohne” für Mode interessiere – (eher Fußball…), hab ich den Text zu Ende gelesen, weil es interessant ist so dabei zu sein und wirklich gut geschrieben ist!

    (vielleicht auch – weil die Autorin bei dem Thema auch mal an uns Männer gedacht hat. Ein EM-Dress klingt gut :) und Sara auch.

  2. ich fahre ja fast jeden morgen mit der U6 und da waren in der letzten Woche wohl auch viele FashionWeekBesucher drin und in meinem Kopf hatte ich ein paar Geschichten, die sich in diesem Text jetzt bestätigt sehen. Danke! :)

    Was ich aber auch komisch fand, dass fast alle gleich ausgesehen haben und ich dachte immer dass es bei Mode um Individualität geht…

  3. Vielen Dank! Ich freue mich, dass der kleine Ausflug ins Modeuniversum gefallen hat.

    @Andi
    – ich glaube bei Mode geht es gleichzeitig um Individualität und Konformität.
    Trends sind immer konform oder zumindest genormt – aber wir stecken uns paradoxerweise selbst in sie hinein, um damit wiederum individuell zu sein.
    Durch die Abgrenzungen, die wir damit vornehmen, ordnen wir uns selbst ein und sehen dann ein bißchen konsterniert, dass wir auch nur Teile bestimmter Strömungen transportieren und zumindest durch Mode keine genuine “Einzigartigkeit” generieren können.
    Das geht vmtl. nur durch einen Charakterkopf. So sollte es auch sein…(und eben nicht du bist, was du isst, trägst oder hast…)

  4. die große Welt der Mode ist in Berlin noch nicht angekommen. Die Viefalt der Haute Couture in London, New York, Paris oder Tokio hat ein ganz anderes Niveau. Es ist auch eine andere Preisklasse. Berlin scheint das flasche Pflaster für Experimente in Style und monetärer Investition zu sein. Die Frage ist, ob und was sich auf dieser Basis so tut, ob und was Neues entsteht, jenseits von Haute Couture.

    Vielleicht so was wie neue Mischungen unterhalb der Haute Couture Grenze: Street Fashihon meets Sportswear meets Trekking Wear meets Classics.

    Sachen, die nicht ganz so teuer sind, nicht ganz mega chic, aber dennoch MODE – von einer breiteren Öffentlichkeit goutiert und amalgamiert.

    Vielleicht.

  5. @#6: Ich weiß nicht, ob Haute Couture als Maßstab für große Mode gelten sollte. Mode sollte doch vor allem tragbar sein. Wenn man es angucken, aber nicht anziehen kann, ist es Kunst, aber nicht Mode. Und gerade in Berlin, der multi-kulti-Stadt voller Individualisten, müsste man tragbare und “große” Mode doch gut machen können.

  6. Ich glaube über Mode kann man so wenig diskutieren wie über Geschmack, es gefällt oder eben nicht. Der Beitrag ist wirklich lesenswert und eine tolle Zusammenfassung.
    Ich sehe das Problem nicht in der Mode, ob Haute Couture, Straßendesign oder Charaktermode. Für mich besteht das Problem in: Kleider machen Leute. Warum müssen sich die Bohnenstangen in Designerklamotten so merkwürdig benehmen oder liegt es einfach am zu niedrigen Blutzucker- und zu hohen Nikontinspiegel?

  7. Ja wir definieren uns über unsere Kleidung. Oder zumindest bewerten und kategorisieren wir andere Menschen wegen ihrer Kleidung. Warum? Was sollen wir sonst an ihnen bewerten, wenn wir sie (noch) nicht kennen. Denn mit meiner meinem äußeren Erscheinungsbild sage ich etwas aus ob gewollt oder nicht. Und die Autorin hat ja auch den T-Rex benutzt, um etwas auszusagen.

    Und warum die Modebranche inkl. Anhänger so ist wie sie ist, kann irgendwie keiner sagen. Jedenfalls ist sie so schrecklich!

  8. @ Natascha: Warum findest du die Fashioncrowd so schrecklich? Weil sie arrogant rüberkommen, sich für etwas besseres halten, für sie nur das Äußere zählt? Wenn du das sagst, bist du nicht besser als sie. Du verurteilst sie aufgrund ihres Erscheinungsbildes, verallgemeinerst “die Modebranche” – hinter jedem Einzelnen, der sich dieser “Branche” zugehörig fühlt, steckt ein Mensch. Der sicher nicht nur den nächsten Shoppingbummel im Kopf hat. (Nehme ich jetzt einfach mal an ;)

  9. Ich glaube Berliner Mode lässt sich ganz gut durch ihren Charakter des “Unfertigen” auf einen Nenner bringen – es ist eben noch nicht alles perfekte Haute Couture – im Gegenteil, sie stellt vermutlich gar nicht diesen Anspruch, sondern dekonstruiert ihn ziemlich kreativ und bleibt einfach trotzig “halbfertig”.

    Durch kluge Mixes, wie Indio sie beschreibt, entstehen da auf Berliner Laufstegen modische Innovationen, die auch im Alltag getragen werden können und auf ihre Art ein Statement gegen durchdesignte Couture sind. Annemone, das sehe ich also genauso. Berlin ist mehr “Street” in dieser Hinsicht als “High-Fashion” – das passt ja auch gar nicht so sehr hierher.

    Ich frage mich aber genau wie Vera und Natascha nach dem, was Mode mit uns macht oder besser umgekehrt:
    Was wir mit Mode machen oder sagen wollen. Warum verstecken so viele unter den Stoffhüllen ihr Selbst??? Ist unter dem Fashion-Zuckerguss etwas von Substanz??? – Und: Warum geht der Trend immer stärker dahin, alles nur noch nach außen zu verlagern??? Das habe ich mich nach dem Besuch auf der FW lange gefagt…

  10. @ Marissa: Ja, weil sie arrogant rüberkommen. Und ich denke da musst du ein bisschen differenzieren zwischen Menschen, die sich durch Kleidung definieren und leider häufig arrogant sind und Menschen für die Mode nicht alles in der Welt ist und die sich beim “Shoppingbummel” wie du so schön sagst, das kaufen, was schön ist und es nicht kaufen, weil ein Krokodil drauf ist.

  11. Liuebe Annika, die Menschen verstecken sich doch schon immer unter ihren Klamotten, war schon immer so. Sonst wären sie ja auch nackt… (will ja keiner).
    So lange man es nicht übertreibt und ne arrogante Barbie wird, ist das doch auch voll Ok. Ich würd aber nicht sagen, dass durchgestylte Leute immer arrogant und hohl sind. Manche lieben Mode einfach so wie andre Bücher, Autos oder Fußball lieben und übertreiben dann, würd ich sagen…
    Und Mädels: Ihr geht doch alle gerne einkaufen ;)

  12. @ Peter
    That´s right. Man sollte Generalisierungen vermeiden, klar sind nicht alle aufgehübschten Menschen oberflächlich – so viel ist schon mal sicher.

    Mir geht es aber stärker darum, dass manche nicht autonom mit Mode verfahren, sondern sich ihr vollkommen unterwerfen, um einen “Lifestyle” a la “fancy, rich and famous” zu leben.

    Da fragt man sich, wo kommt das her? Warum werden Trends vollkommen adaptiert und infolgedessen ganze Persönlichkeiten über sie definiert? Ich weiß es immer noch nicht – auch nicht nach dem FW-Besuch und der Diskussion hier…

    Und ja, “wir Mädels gehen auch gerne einkaufen”

    – Das tun wir mit großem Vergnügen, Peter, man muss es nur nicht übertreiben. Und viele Männer machen das auch ganz gerne, da würd ich nicht mehr so streng trennen.

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