Der Druck ist besonders hoch. Das Gemisch kann sich unter Atmosphaerendruck bei entsprechend hoher Zuendenergie explosionsartig zersetzen. Raumtemperatur reicht aus. Spaltung, Reaktion, heftige Gewitter: Es gibt mehrere Moeglichkeiten, wie es entstehen kann. Im Sommer ist es am schlimmsten. Dann flimmert die heisse Luft in den Staedten. Die Atmosphaere ist dann meist sehr angespannt. Menschen beschweren sich ueber Kopfschmerzen und gereizte Atemwege. Dabei kann man es weder riechen noch sehen. Wie ein harmloser Schleier, der ueber den Daechern haengt, aber giftig und aetzend ist.
In dem verschlafenen Nest linksseitig der Rhone kann man sich schon laengst nicht mehr ausstehen. 314 Einwohner sind noch uebrig geblieben, meist nur Alte. Die Anspannung wird immer groesser. Alle gehen in die grosse Stadt. Dabei liegt der Ort so idyllisch, direkt am Wasser. Nicht einmal die Buergermeisterin kann die erdrueckende Atmosphaere ertraeglicher machen. Dabei verfuegt das Dorf sogar ueber eine romanische Kapelle aus dem 11. Jahrhundert, eine wahre Raritaet. Doch man fuehlt sich entmutigt. Dicke Luft herrscht zwischen den Bauern.
Die Zuschauer blicken gebannt nach vorn. Man krallt sich an den Sessellehnen fest. Traenen fliessen. Der Film flimmert auf der Leinwand. Der Regisseur ist ein wahrer Kuenstler. Er erschafft Stimmungen wie kein anderer. Tragische, melodramatische, erdrueckende Stimmungen. Eine dichte Atmosphaere. Man ist gespannt auf das, was geschieht, angespannt. Die Ruhe im Kinosaal macht die Zuschauer unruhig, und die Luft ist schon so verbraucht. Wie ein unsichtbares Stoffgemisch, das langsam in den Raum einstroemt und die Spannung steigert. Dabei ist es allein der Regisseur, der verantwortlich ist. Er hat den Stoff angereichert und ihn in der Atmosphaere verteilt.
welcher film? welcher kollege?
Tjaha, wenn ich das verrate wär der Witz des ganzen Textes ja schon offenbart. Wer errät es?
wahre kunst kennt keine titel, aber vielleicht ein organisationsprinzip: montage. deshalb lieben wir film…
Uff, na das nenne ich mal Kino-Werbung, hehe…ich bin zu doof dafür, Montage hin oder her…
Mmh, ganz schön kniffelig. Luft googeln könnte helfen. Und dann mal gucken was da so drin ist.
Luft? Also Sauerstoff und Stickstoff kannste nicht meinen, dann also Bromtrifluormethan? Hehe…und Francois Ozon hat doch nur “Ricky” als neuen Film, oder?
Bingo – 100 Punkte für den Kandidaten! Es geht ja nicht um nen neuen Film sondern allein um seinen Namen;)
Eine Steißgeburt meinerseits, meine Herren! Hast Recht, nun liegt der Text natürlich auf dem Präsentierteller, obwohl mir der Film, auf den du anspielst, nicht geläufig ist.
Krystian: Bazin würde dir dafür an die Gurgel gehen! Mise-en-scène und sonst nichts.
Es ist ja auch kein Film, sondern steht für viele Filme, die Ozon gemacht hat.
Ach so…ja der Gute ist sicher einer der begabtesten “queer directors”, so in der Tradition Douglas Sirk, Fassbinder, Almodovar…very french, aber gut…das hier ist sozusagen dein eigener Ozon Film…verstehe…klingt übrigens nach einem ganz interessanten Plot, by the way…
Wollen wir nen Film draus machen?
…aber immer doch…fang an, schreib los…
Ich hab leider keine Ahnung wie man ein Drehbuch schreibt:(
ganz einfach: erstmal den plot aufschreiben, so als geschichte, grob skizzieren…dann kommt der böse alte, rote mann vorbei und zeigt dir wie man ein drehbuch draus macht…as simple as that!
was das drehbuch anbetrifft: da gibt es eigentlich nur eine methode! und das ist die methode, mit welcher der vorliegende text entstanden ist!
hehe, schön wärs…dann wende das mal auf 98% aller produktionen an, die über heimische bildschirme flimmern…willkommen in der arbeitslosigkeit hieße das umgehend! willkommen im reich der redakteure, produzenten, programmdirektoren und storyliner!