Die Entdeckung der Langsamkeit

Es moege mir vergoennt sein, dass ich keinen kreativeren Titel fuer meine Urlaubsgeschichte aus Dahab, Aegypten gefunden habe. Aber ich habe die Langsamkeit entdeckt. Und da bleibt keine Zeit sich Gedanken zu machen ueber ausgefallene Headlines. Ueberhaupt Zeit! Ein kostbares Gut in jedem Urlaub. Ich nehme schon vor nichts zu tun und schaffe manchmal nicht mal das: nichts. An den Strand legen und Schnorcheln in den schoenen vorgelagerten Korallenriffen des Roten Meeres ist schon ein Erfolgserlebnis.

Die Zeit kann verdammt kurz sein, wenn man versucht, sie so uneffektiv wie moeglich zu nutzen. Mittags aufstehen, zwei Stunden Fruehstuecken, dann ist noch bis sechs Zeit Sonne zu tanken und dann wird’s auch schon dunkel… Zeit sich in der Einkaufsmeile rumzutreiben und sich Antikopfschmerzoele zu Touristenpreisen andrehen zu lassen. Aber man laesst es gerne geschehen, man hat ja sonst nichts vor. Und Zack ist es zwoelf man kifft sich noch Einen und geht schlafen…

Was fuer ein unerfuellter Tag, herrlich, ich habe Urlaub. Jetzt kann ich verstehen, wie schlecht sich ein Arbeitsloser fuehlen muss, bei seinem Daily-Business. Oder ist das Nichtstun die Erfuellung der Menschheit, die wir alle anstreben sollten? Die perfekte Zeit, in der alles immer schon erledigt ist und Roboter uns den Brei kochen. Meine Oma sagte immer: Du findest das grosse Glueck im Kleinen. Tja, das trifft auf den Bergarbeiter mit Kleingartenanlage im Ruhrpott zu. Vielleicht auch auf den meditierenden Muezzin in seiner Berghuette. Aber wer arbeitet denn nun mehr und ist gluecklicher? Ich weiss nur Eines, wenn ich hier noch laenger bliebe, wuerde ich zu Grunde gehen, oder das Paradies finden.

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