Der Sprung ins kalte Wasser

Der Anteil des Wassers an unserem Koerper ist etwa genau so gross wie der Anteil des Wassers an unserem Planeten. Meine spontane Assoziation: Bin wohl auch ein kleiner Planet. Und dieser Planet braucht: Wasserdichte Kleidung. Als Radfahrer gehts nicht ohne Cape. Hatte meinen ersten Regenponcho mit 10 bekommen und stolz getragen. Das Teil war bestimmt drei Nummern zu gross, gab mir jedoch das Gefuehl, in einer Art Kapsel zu leben, und somit mein unsicheres Koerpergefuehl zu verdecken.

Was mein persoenliches Verhaeltnis zu Wasser anbetrifft: Hatte schreckliche Angst vor dem Schwimmen. Bin dann irgendwann einfach vom Beckenrand ins Wasser gesprungen und habe versucht, wieder an den Rand zu kommen. Mehrmalige Versuche haben geholfen. Der kleine Bach, der sich einige Strassen weiter durch die Gaerten wand, ermoeglichte mir meine erste aesthetische Erfahrung mit Wasser. Ich war vielleicht drei Jahre alt und erstaunt darueber, dass dieser Bach bald von einem groesseren Fluss aufgenommen wurde.

Eine Freundin meiner Schwester hatte ein Aquarium, vielleicht war ich acht. Mit Verwunderung nahm ich wahr, dass darin auch boese Fische waren, die kleinere auffrassen. Heute denke ich: Als Bildschirmschoner ist das Aquarium auch ganz schoen. Welchen Zustand von Wasser ich am liebsten beobachte? Einen kurzen Sommerregen, dessen Tropfen in der Sonne glitzern. [Anm.d.Red.: Der Autor betreibt seit 20 Jahren in FFM eine unabhaengige Internet-Plattform namens multitrudi.]

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