Der Lenz ist da!

Gestern war Fruehlingsanfang. Was bedeutet das eigentlich? Wie kann man das Anbrechen einer neuen Jahreszeit ueberhaupt an einem Tag festmachen? Wer kam irgendwann mal auf die Idee, den Beginn des Fruehlings festzulegen? Recherchen belehren mich: Der Fruehlingsanfang kann astronomisch, meteorologisch oder phaenologisch festgelegt werden. Fremdwoerter ueber Fremdwoerter. Gestern [am 19. Maerz] war der astronomische Fruehlingsbeginn, der durch noch ein Fremdwort, naemlich das Aequinoktium, bestimmt wird.

Tagundnachtgleiche sagt einem schon eher was: An diesem Tag ueberquert die Sonne den Aequator von Sueden nach Norden oder umgekehrt. Genauere Recherchen zu Ekliptik und Himmelsaequator werden mir zu kompliziert. Meteorologisch beginnt die Jahreszeit auf unserer Erdhalbkugel am 1. Maerz, das wurde von der Weltorganisation fuer Meteorologie festgelegt, die das Jahr in vier Jahreszeiten von je drei Monaten trennt. Hm, langweilig. Phaenologisch wird der Fruehling nach dem Entwicklungsstand von Pflanzen bestimmt.

Am erbluehenden Schneegloeckchen oder der Forsythie, dem Birnbaum oder der Eberesche erkennt der Kenner, wie weit die Jahreszeit vorangeschritten ist und ob wir uns im Vor-, Erst- oder Vollfruehling befinden. Nette Idee, nur hat in meinem Bekanntenkreis ganz bestimmt niemand die Kompetenz dazu. Ich sehe den Fruehlingsanfang anders: Er ist etwas Persoenliches. Etwas ganz Besonderes, das weder an Erddrehung noch bluehendem Gruenzeug festgelegt werden kann. Es ist ein Gefuehl: Das erste Mal im Jahr im Freien sitzen, einen warmen Kaffee in der Hand, zwar noch in Decken gehuellt, aber mit der Sonne im Gesicht: Fruehlingsgefuehle.

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