Dekonstruktion der Spielhoelle

Eigentlich zaehlen wir ja mehr auf das Glueck in der Liebe als auf das Glueck im Spiel. Aber hin und wieder kann man ja eine Ausnahme machen und dem Lockruf des Goldes folgen. Zumal, wenn der weder nach Klondike [wo es im Prinzip ja eh mehr ums Schuerfen als ums Zocken ging] noch nach Las Vegas verfuehren will. Sondern eben – feiner Unterschied – nach Lost Vegas. Klingt zwar ein bisschen nach: Schon verloren. Doch so schnell lassen sich selbst GelegenheitsglueckspielerInnen nicht ins Bockshorn jagen, oder? Wer also testen will, was geht: Sollte sich unbedingt diese Woche ins Dock18 begeben. Dort hat naemlich tatsaechlich eine temporaere Spielhoelle bzw. -halle aufgemacht.

Allerdings warten da keine einarmigen Banditen, elegante Croupiers oder Zockergroupies. Nicht mal eine zauberhafte Bingo-Fee. Enttaeuschend? Ganz im Gegenteil. Denn stattdessen versammelt Lost Vegas ein paar der heissesten Konsolen ueberhaupt. Anorg [denen wir das wunderbare toenende Eichhoernchen, also die Netzlabelplattform sonicsquirrel.net verdanken] haben eine Neufassung ihrer >Fortune Floppy Station< beigesteuert. Wie man sich schon denken kann, geht es in diesem Fall nicht um system recovery o.ae. [was per Bootdisk ehedem ja auch immer wieder gluecklich machen konnte]. Sondern erst mal darum, eine Floppy aufzutreiben, die man dann ins Laufwerk stecken kann [aber keine Sorge, es muss keine olle 5,25 Zoll-Scheibe sein]. Felix Eggmann a.k.a. FLX Labs hat einen >Homo Ludens Playground< eingerichtet, in dem sein aRCade racer zur rasanten Fahrt zwischen Konsole, Kopf und Realraum einlaedt. Und last but not least: Wenn es schon um den State of Art der Konsolenkonstruktionskunst geht, muss selbstredend auch das MobileKino mit von der Partie sein. Mitgebracht haben die Basler LowTech-Bastler gleich zwei ihrer genialen Geraete; den Racer und den Pixelblaster. Weil es nun schwer verantwortbar waere, einen solchen Ort des Lasters zu eroeffnen und die zum Gluecksspiel Verlockten einfach ihrem Schicksal zu ueberlassen, hat Kurator Mario Purkathofer noch eine Veranstaltung aufs Programm gesetzt, die das Ganze ein bisschen abfedern soll.

Ein kleines bisschen vielleicht. Denn Maggie Jahrmann und Max Moswitzer sind natuerlich alles andere als Spielabstinenzler – sondern haben sich vielmehr selbst schon seit langen Jahren der angewandten Ludologie verschrieben [seit juengerem zudem in der Ludic Society organisiert, deren Zentralorgan nebenbei an dieser Stelle allerwaermstens empfohlen sei] und zudem unterrichten die eine wie der andere auch an der HGKZ im Bereich Interaction/Game Design. Ob dann vielleicht Michael Haerdi diesen Part uebernehmen wird? Laesst sich noch bis einschliesslich Samstag ueberpruefen, wo es dann – ab 20 Uhr – zur Finissage noch einmal so richtig zur Sache gehen wird: *** DONT MISS TO GET YOU ON THE HISCORE LIST! ***

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