Budet sdelano!

Mein Kollege ist ein Englaender. Er passt vollkommen in meine Schublade von einem Englaender. Das einzige, was ich mit ihm gemeinsam habe, ist folgendes: wir beide trinken schwarzen Tee mit Milch. So machen wir es naemlich in Baschkortostan, einer Provinz Russlands. Die hiesigen Tuerken, die mit uns – Baschkiren und Tataren – ethnologisch verwandt sind, trinken Tee ohne Milch. Die Niederlaender, meinte mein Kollege, lachen diesbezueglich die Englaender aus, es sei wohl kindisch, meinen die. >Kartoschka< heisst auf Deutsch >Kartoffel<, jedoch bei ihm >Katze<. Sein Lieblingsspruch auf Russisch ist >Budet sdelano!<, was eigentlich die Soldatenantwort >Wird erledigt!< auf den Befehl des Vorgesetzten ist. Den Spruch kennt er aus irgendeinem Computerspiel. Befehligt er da russische Soldaten oder kaempft gegen die? Eigentlich ist er ein geiler Typ und wohnt in einem Bauernhof in der Umgebung von Berlin. Dort werden ab und zu Bauernpartys mit Wildschweinerschiessung und anschliessendem Braten veranstaltet. Alle Mitarbeiter unseres Unternehmens sehnen sich zutiefst danach, zu solch einer Party eingeladen zu werden. Sie wollen einen solchen Betriebsausflug unbedingt erleben. In ihrem Namen fuehre ich diesbezueglich Verhandlungen mit dem Kollegen. Bisher vergebens. Einmal hat dieser Landsmann des King James zu mit gesagt, Gott sei eine Katze. Warum kommt denn so was zutage? Warum glauben die Juengeren kaum an Gott? Unmodisch? Altmodisch? Schade. Jetzt aber verstehe ich, wieso die besten Schaetze Aegyptens in London ihren Hauptsitz haben.

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