Alles wird GEZ

Es gibt wohl kaum einen, der noch nicht von jener Institution mit Sitz in Koeln, Post bekommen hat. Die Rede ist von der GEZ. Ja genau die, bei deren blosser Erwaehnung, es dem ein oder anderen eiskalt den Ruecken runterlaeuft. Jene Einrichtung, die nur ihre faehigsten “Ermittler” rausschickt, um die “schwarzen Schafe” zu ueberfuehren. Aufgrund zahlreicher Erzaehlungen ueber das Vorgehen der GEZ, kann ich nur warnen. Drum Obacht, wenn der GEZ- Mitarbeiter drei Mal klingelt und fragt “Schon gezahlt?”. Doch halt! Vielleicht ist die GEZ ja gar nicht so boesartig. Schliesslich wollen sie mit unserem Geld nur das Beste bewirken. Doch selbst daran zweifeln immer noch einige.

Deshalb sich die GEZ eine neue Werbekampagne ausgedacht. Mit dem Slogan >Natuerlich zahl ich<, wendet sich die Gebuehrenzentrale erstmals nicht nur an die Schwarzseher, sondern auch an zahlende Kunden. Leute wie du und ich eben, die sich einer unabhaengigen und vielfaeltigen Medienland- schaft in Deutschland sicher sein koennen, weil sie zahlen. Einer Landschaft in der >mindestens ein Jugendangebot und eine Info-Welle mit Pop-Musik, je Region im Radio< geschaffen wird. GEZ sei dank. Neben dem Baecker von nebenan bekennen sich auch Promis, wie der Musiker Samy Deluxe oder die Schauspielerin Julia Hummer, zur GEZ. Um die Botschaft in die Welt zu tragen, wurden mit unseren Geldern extra teure Sendeplaetze im Kino und Fernsehen gekauft. Ob damit jene vier Prozent der Leute, die nicht zahlen, ihre Meinung aendern ist fraglich. Vielleicht wuerde man mehr bewirken, wenn man dem Gebuehrenzahler darstellen koennte, dass er auch etwas davon hat, zu zahlen. Oder am besten noch, man haette von dem Budget der Kampagne, jedem einfach ein >Natuerlich zahl ich<-Shirt zukommen lassen und die Leute selbstbekennend damit auf die Strasse geschickt. In diesem Sinne wuensche ich Ihnen noch einen schoenen Abend. Passen sie auf sich auf oder wie Nina Ruge im Zweiten sagen wuerde: >Alles wird gut<.

Ein Kommentar zu “Alles wird GEZ

  1. es wäre in der Tat interessant aus einer medienpolitischen, medientheoretischen und bildwissenschaftlichen perspektive die GEZ-kampagnen zu analysieren. auffällig ist ja, das die sich in zeiten positionieren, in denen die medienlandschaft im großen stile einen strukturwandel durchläuft. andererseits gut und böse wieder rhetorische figuren mit großer politischer bedeutung geworden sind (bush jr etc)

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